Landwirtschaft auf Hof Eggers
Ackerbau
Ein fruchtbarer Boden ist Grundlage für die ökologische Landwirtschaft.Georg Eggers hatte erkannt, dass die intensive Bewirtschaftung der Flächen mit synthetischen Düngern und Pestiziden auf Dauer einen Raubbau an der Natur darstellt. Seit der Umstellung hat die Artenvielfalt wieder stark zugenommen und viele Tiere und Pflanzen sind zurückgekehrt.
Bis in das 17. Jahrhundert gehen die Aufzeichnungen unserer Vorfahren zum Ackerbau in der Ohe zurück. Der Urgroßvater von Georg Eggers hatte im 19. Jahrhundert noch eine Feld-Gras-Wirtschaft betrieben und war damit noch den damals weithin üblichen bäuerlichen Prinzipien gefolgt. Ganze Dörfer funktionierten seinerzeit als nahezu geschlossene Stoff- und Energiekreisläufe. Die Industrialisierung der Landwirtschaft hat dieses System aus dem Gleichgewicht gebracht. Dies ging zu Lasten von Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Klima. Mit der heutigen ökologischen Bewirtschaftung versuchen wir nachhaltig so viel wie nur möglich von der alten Geschlossenheit wiederherzustellen.
Grundlage für eine erfolgreiche ökologische Landwirtschaft ist eine gute Bodenfruchtbarkeit. Da man nicht wie in der konventionellen Landwirtschaft mit synthetischen Düngern, die im Boden fehlenden Nährstoffe wieder „nachfüllen“ kann, muss man die Rahmenbedingungen so schaffen, dass der Boden sich aus eigener Kraft wieder erholt und stärkt. Dies macht man über eine Fruchtfolge, also dem wechselnden Anbau sich gegenseitig ergänzender Kulturen. Nach verschiedenen Getreidearten kommt immer wieder eine Grünbrache in Form von mehrjährigem Kleegras. Das Kleegras hat die Fähigkeit Stickstoff, Grundlage für das Pflanzenwachstum, aus der Luft zu binden und im Boden zu sammeln.
Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit gehört auch gezielte Humusanreicherung mittels Bodenlockerung, Gründünger und organischem Material wie Mist und Kompost aus dem eigenen Betrieb, förderliche Pflanzennachbarschaften, richtige Saatzeitpunkte und geeignete Standort und Sortenwahl stärken die Bodenfruchtbarkeit. Die organische Verbindung von Ackerbau und Tierhaltung in einem harmonischen Verhältnis zueinander, kommt der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft sehr entgegen. Ein Teil der auf den Feldern angebauten Pflanzen werden an die Tiere verfüttert und werden dem Boden dann als Dung wieder zugeführt. So ermöglicht man dem Boden sich in natürlichen Kreisläufen und Rhythmen zu erholen.

„Das Verschwinden der Störche auf unserem Hof in der Hamburger Elbmarsch war nur eines von den Warnzeichen.
Wie da direkt vor meinen Augen der Niedergang der Vielfalt stattfand, das schmerzte mich schon sehr.“
So beschreibt Georg Eggers, was Ihn bewog, 1991 auf ökologischen Landbau umzustellen.
Tierhaltung
Auf Hof Eggers lebt eine bunte Tiergemeinschaft, ganz so wie man das von früher auf einem Bauernhof erwartet. Kühe, Schweine, Pferde, Hühner, Gänse, Schafe, Hund und Katze, alle wollen versorgt sein. Die Tiere machen eine Menge Arbeit, aber wir leben auch sehr gerne mit ihnen zusammen.
Die Tiere eines ökologischen Betriebes müssen ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Kontakt zu Artgenossen, genug Bewegungsfreiheit, frische Luft und Tageslicht, sowie die Gabe von Medikamenten nur in Einzelfällen durch den Tierarzt dokumentiert, gehören dazu.

Die ausführlichen Richtlinen werden hier mit den Videos über die 7 Prinzipien des Bioland Sigels erklärt:
Mutterkühe
Unsere Mutterkuhherde ist die letzten Jahre stetig gewachsen. Wir haben nun 30 Kühe einen Bullen und die Nachzucht. Die Kälber werden bei uns geboren und von den Mutterkühen gestillt. Die Milch wird nicht verkauft, sondern ist voll und ganz für die Kälber da.
Unsere Herde besteht aus Limousin-Kühen. Aus den Anfängen gibt es noch Einschläge von Schwarz-Bunt, Galloway und Charolais. Nun haben wir aber schon seit Jahren Limousin-Bullen, so dass die Tiere inzwischen hauptsächlich die Rasseeigenschaften der französischen Limousin-Rinder aufweisen. Diese französischen Fleischrinder mit dem typischen rotbraunen Fell haben eine hervorragende Fleischqualität.
Die Tiere sind ruhig aber neugierig und die Kühe verteidigen ihre Kälber sehr gut gegen potentielle Feinde.
Die Herde steht den Sommer über auf der Weide und im Winter in einem modernen, hellen und luftigen Laufstall und wird nur mit unserem betriebseigenen Heu, Silage, einem unter Luftabschluss haltbar gemachtem Kleegras von unseren Feldern und im Winter an besonders ungemütlichen Tagen etwas Getreideschrot gefüttert. Die Rasse Limousin zusammen mit der natürlichen Fütterung machen unser Bio-Rindfleisch zu einem echten Genuss.



Schweine
Die jungen Ferkel leben in der alten Scheune von 1631. Damit die Tiere den nötigen Auslauf bekommen und auch das Tageslicht geniessen können, haben wir Ihnen seitlich an die Scheune eine Aussenbox gebaut, hier sonnen sie sich oder räkeln sich im Stroh.
Die etwas älteren Tiere kommen dann in den danebenliegenden Schweinestall von 1835 und haben Auslauf auf eine große Weide. Hier durchbuddeln sie die Erde und suhlen sich im Matsch.
Gefüttert werden die Bio-Schweine mit einer Getreideschrotmischung, die von unseren Feldern stammt und auf dem Hof geschrotet und gemischt wird.

Gänse
Unsere Gänseschar umfasst ca. 100 Tiere. Im Alter von wenigen Tagen kommen die Gössel Ende Mai von einem anderen Biobetrieb zu uns. Die Gänse leben bei uns auf einer Weide. Ein breiter Wassergraben und viel Platz sorgen für eine artgerechte Haltung der Tiere.
Für euren Genuss zu Hause bieten wir jeden 2. Samstag im Monat einen direkten Fleischverkauf auf unserem Hof an. Das Fleisch kann über unsere Website vorbestellt werden oder ihr kommt spontan vorbei und schaut, was noch verfügbar ist.



Gärtnerei
In unserer Bioland-Gärtnerei in Hamburg-Spadenland bauen wir Bioland-Topfkräuter und Bioland-Gemüsepflanzen an auf einer Gewächshausfläche von 5000qm und Freilandflächen von 4000qm an. Der Verkauf ist auf den Zeitraum von März bis Juni beschränkt. Eine Auswahl an Pflanzen ist zu den Öffnungszeiten unseres Hofcafes direkt auf dem Hof verfügbar. oder über den Fachhandel möglich. Ein Verkauf aus der Gärtnerei findet nur an Wiederverkäufer statt und nicht an Endverbraucher.
Unser Topfkräutersortiment umfasst: Petersilie glatt und krauss, Koriander, Dill, Estragon, Grünes Basilikum, Thai, Basilikum, Zitronenbasilikum, Kerbel, Salbei, Oregano, Pfeffermimze, Zitronenminze,Erdbeerminze, Marokkanische Teeminze, Rosmarin, Gewürzthyminan, Zitronenthymian, Gemüsepflanzen, Gemüseschalen

Local Veg – Lokales Gemüse aus Hamburg
Anne und Kea Fingerle von Local Veg bauen seit 2022 in ihrer Gemüsegärtnerei auf Flächen des Hof Eggers Bioland-zertifiziertes Gemüse an. Die Felder beginnen direkt hinter dem Hofcafé. 2024 ist noch ein Tunnel-Gewächshaus dazu gekommen.
Die beiden haben ihre Liebe zum Gärtnern im Schrebergarten entdeckt – und den Gemüseanbau zu ihrem Beruf gemacht.
Das Bio-Gemüse wird von Mai bis Ende Oktober jede Woche frisch für Abonnent:innen geerntet. Es kann als Gemüsekiste direkt am Hof und an verschiedenen Stationen in Hamburg abgeholt werden. Ein Teil des Gemüses wird in der Hofküche verwendet; zusätzlich gibt es oft einen kleinen Verkaufsstand direkt am Acker.
Ihre Abokisten führen durch eine bunte Gemüsesaison. Jede Jahreszeit hat ihren ganz besonderen Geschmack und eine saisonale Ernährung bringt automatisch eine große kulinarische Abwechslung in die Küche. Es wird wöchentlich das geerntet, was wirklich reif und damit besonders schmackhaft und reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist.
Anne und Kea sind überzeugt, dass Nahrungsmittel, die auf einem lebendigen Boden angebaut werden, auch förderlich für unsere Gesundheit sind. Ein aktives und gesundes Bodenleben wird durch permanente Beete, geringe Bodenbearbeitung, das Anreichern mit Komposterde und eine ideale Fruchtfolge gefördert.
Ohne schwere Maschinen, aber mit viel Leidenschaft.
Statt großer Traktoren kommen innovative Handgeräte zum Einsatz, um den Boden locker und fruchtbar zu halten. Inspiriert vom Market Gardening bauen sie ihr Gemüse mit viel Handarbeit und Leidenschaft an – 100 % lokal, 100 % nachhaltig.
Local Veg kauft keine Produkte zu, das Bio-Gemüse kommt ausschließlich von ihrem Acker! Die Produkte werden nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes angebaut – DE-ÖKO-006.

Lust auf echtes, frisches Bio-Gemüse?
Mehr Infos & Anmeldung:
info@localveg.de
www.localveg.de
instagram.com/localveg_hamburg

